Red Bull Romaniacs (8)
22.Juli 2014
Zurück in Dortmund seit ein paar Tagen hat der Alltag auch schon wieder voll zugeschlagen.
Im Büro ist die Hölle los und nun ist Red Bull wieder der Bauherr für mich, nicht länger der namensgebende Veranstalter der Romaniacs...
In der nächsten Zeit werde ich hier ein Video vom ersten Tag hochladen (Material muss ich noch sichten und schneiden) und dann jeweils für die Fahrtage 1-4 einen kleinen bebilderten Bericht schreiben.
Etwas Geduld bitte - es ist recht viel zu tun!
TAG 1 SIBIU - 107Km
Meine Startzeit ergab sich aus dem Prolog Ergebniss was mit Platz 79 genau im Mittelfeld lag.
Ich meine 8.41 Uhr ging es für mich los.
Alles lag bereit und ich war es ebenfalls!
Der Offroad Start lag etwa acht Kilometer vom Hotel Ramada entfernt. Die Strecke habe ich auf der eigenen Achse zurück gelegt.
Vor dem Start war ich wirklich gespannt was mich erwarten würde.
Zwar war ich gut vorbereitet, hatte ein gutes Motorrad und einen mehr als zuverlässigen Support an meiner Seite aber unsicher war ich trotzdem.
Als dann auf den ersten Kilometern mein Navi dreimal aus der Halterung flog und ich zum anhalten gezwungen war gab das erstmal kein Selbstvertrauen in den Karparten!
Hier kann man schön das baumelnde Navi sehen...
Noch besser wurde es als ich den ersten Gasklemmer hatte!
Davon sollten an diesem Tag noch sieben weitere folgen. Wer das kennt weiss wie saugefährlich sowas ist.
Den Fehler haben wir übrigens nie finden können, behoben war das Problem aber nach komplettem Zerlegen des Griffs und sichern der Anschlüsse mittels Kabelbinder.
Nach etwa zwei Kilometern hab ich mich dann erste Mal verfahren...
Mag auch an dem Navi gelegen haben was mich nicht zuverlässig begleiten wollte.
Jedenfalls habe ich mich nach dem verfahren dann an die Nummer 441 gehängt der sich mit mir auf den richtigen Weg gekämpft hatte.
Wir sind dann den ganzen Tag gemeinsam gefahren und auch bald in den ersten Stau geraten.
Davon gab es mehrere.
Die Strecke wird vor einer Auffahrt eng und sobald der erste hängen bleibt bildet sich ein entsprechender Rückstau.
Ein paar knackige Auf- und Abfahrten gab es im Steinbruch
Abends hat Tobi dann die Beta durchgesehen und wir haben beschlossen doch ein Mousse zu kaufen.
Hinten hatte ich bei den steinigen und schnellen Abschnitten einfach Sorge mir ein Loch in den Reifen zu fahren und somit auszufallen.
Das Mitas Extrem Mousse kostet 114€ und zusammen mit einem Mitas EF07 superlight war das ne gute Kombination!
Meine allergrößte Sorge war es wegen Krämpfen nicht mehr weiterfahren zu können.
Am ersten Tag hatte ich nach den 107 Kilometern auch die ersten leichten Krämpfe.
Erstaunlicherweise habt sich das Problem nicht ergeben, auch wenn die folgenden Tage noch deutlich länger und viel anstrengender werden sollten!
Vielleicht lag es an den Massagen von Katja?!
Der Abend ging ohne Fahrerbesrpechung zuende, es war schon vor dem Prolog Tag alles besprochen worden.
Das Essen war eher von überschaubarer Qualität.
Morgens Start in 23 Km Entfernung vom Hotel Ramada und dann gute 120 Km durch die Karparten mit dem Ziel Voineasa.
Das Moped und ich waren soweit einsatzbereit!
TAG 2 SIBIU-VOINEASA - 117Km
Am zweiten Tag ging es wieder in Sibiu los. Allerdings lag der Start mit 23 Kilometern ein gutes Stück vor der Stadt.
Ich hatte das Glück, dass mein Bruder und meine Frau mich mit dem VW LT zum Start gebracht haben
Einige dieser Bilder hat Red Bull auf der Romaniacs Homepage veröffentlicht und ich habe mir die runtergeladen.
Klasse Fotos finde ich!
Leider hatte ich den ganzen Renntag ein mieses Gefühl - ich dachte meine Kupplung sei im Begriff zu verrecken.
Ab dem dritten Gang drehte der Motor hoch, aber leider ging es nicht vorwärts...
Vermentliche Ursache - eine rutschende Kupplung?
Nein, ein gebrochener Reifenhalter war schuld!
Der Reifen drehte auf der Felge durch!
Das weiche Mitas Mousse bot nicht genug Halt - ich bin jetzt noch froh, dass der Reifen in den ersten beiden Gängen nicht rutschte.
Es hiess dann also zwei neue Reifenhalter besorgen und einzubauen.
Blick aus meiner Pension
Sicherer Abstellplatz meiner Beta im Hof der empfehlenswerten Pension "Giulia"
Reifenwechsel bei Chris - am Straßenrand - rumänischer Stil
Das alte Hotel welches an sozialistische Zeiten erinnerte.
Das war auch das Hauptquartier der Romaniacs an dem Tag.
Ich hatte ziemliches Glück ein Zimmer in einer Pension bekommen zu haben denn der zusatnd der Hotelanlage ist katastophal.
Eigentlich ekin warmes Wasser und 0 Komfort in den Zimmern selber.
Das wäre ja nichtmal schlimm mitten in Rumänien, aber der Zustand der Zimmer ist halt wirklich fies!
Ich denke, dass dieses Hotel nur noch einmal jährlich von dem Romaniacs Tross genutzt wird.
Fahrerbesprechung im alten Saal.
Am nächsten Morgen standen dann 14 Kilometer Anfahrstrecke zum Offroadstart an.
In der Nacht regnete es so heftig das es mich aus dem Schlaf holte.
TAG 3 VOINEASA-PETROSANI - 128Km
Der Tag drei hat sein Ziel in den alten, stillgelegten Anlagen des kleinen Bergbaustädtchens Petrosani.
Allerdings lagen die wirklichen Schindereien in den Abschnitten weit vor dem Ziel.
Ich bin morgens immer eher unsicher gefahren und war nicht richtig selbstbewusst.
Stets schwebe die Sorge über mir irgendetwas nicht zu schaffen.
Dabei war ich technisch eher gut dabei.
In den Auffahrten hingen oft so viele Fahrer und es wurd mit Seilen und Co. gezogen und gekämpft.
Viele Fahrer stehen auch neben den Bikes und drehen voll am Hahn und schieben wie die Blöden - mit übersichtlichem Erfolg natürlich.
Irgendwann habe ich mich dann von meinem Mitfahrer getrennt weil der ständig hängenblieb und ich ihm dann erst half und sein Bike die Kletterpassagen hochfuhr.
Das war natürlich sauanstrengend und nicht einen ganzen Tag durchzuhalten.
Es tat mir super leid für den Vincent - aber beim "tranfer of the 1000 stones" mitten in den Bergen habe ich dann nicht länger gewartet.
Ich hatte einfach Sorge aus der Zeit zu fallen und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden!
Am Ende war das auch die richtige Entscheidung alleine weiter zu fahren.
Ich schaffte alle Passagen ohne Hilfe und hatte einen wirklich guten Tag.
Mein Begleiter war erst nach 11Stunden im Ziel und somit vier Stunden länger unterwegs als ich und aus der Zeit.
Ankunft in Petrosani:
Spektakulär ist der RedBull Bogen auf dem Dach augestellt.
Bis man dort ist muss man ein paar Treppen fahren und die alte Förderanlage erklimmen.
Wirklich einzigartig!
Der Rückweg durch das enge Treppenhaus ist dann im aufgewirbelten Kohlestaub, verbranntem Gummi von rotierenden Reifen und Zweitaktduft auch etwas ganz spezielles!
Parcour durch die stillgelegten Industrienlagen
Entlang der alten Förderbänder
Zielankunft auf dem Dach der alten Fabrik
Wie jeden Tag haben micht Tobi und Katja in Empfang genommen und mir sehr geholfen.
Es ging dann einige Kilometer weiter in die Stadt. Zum Glück konnte ich die Beta einfach in den Bus schieben und wurde chauffiert.
Katja und ich haben die Nacht im Hotel verbracht und Tobi hat im Fahrerlager im Bus geschlafen.
Fahrerlager auf der Hauptstraße.
Es gab ne Pizza und ein alkoholfreies Radler!
Ich sehe wenig begeistert und etwas platt aus - aber eigentlich war ich recht zufrieden.
Unser Hotelzimmer - zum Fahrerlager gelegen.
Das bescherte uns eine unruhige Nacht, nur mit Oropax konnte ich in den Schlaf finden.
Irgendein Motorrad wurd einfach immer angemacht und laufen gelassen...
Leider gab es nichtmal warmes Wasser.
Aber schliesslich war ich nicht auf einem all inclusive Luxustrip!
Wieder ein sehenswerter Saal fürs Briefing am Abend.
Da das Essen bisher immer eher schlecht gewesen war habe ich mir das an dem Abend mal gespart und hatte vorher schon ne leckere Diavolo Pizza.
Der nächste Tag startete wieder in der Reihenfolge der Vortage.
Das hat mich etwas geärgert denn ich hatte am Tag drei sehr viele Fahrer in den technisch schwierigen Abschnitten überholen können.
Nun musste ich das also wieder tun - das ist ja nicht wirklich sinnvoll bei einem Rennen!
Generell gab es in diesem Jahr wohl Probleme bei der Zeitnahme.
Bei einem Rennen in der größenordnung und bei der Startgebühr schon etwas was nicht passieren sollte!
TAG 4 PETROSANI-SIBIU - 147Km
Letzter Tag und auch mein längster Endurotag!
So eine Mammutstrecke musste ich noch nie bewältigen!
Technisch war es nicht so schierig wie am Vortag.
Als es dann immer näher gen Ziel ging gabe es noch so mache Gemeinheit.
Was ich garnicht mehr so toll fand! Ich war wenig heiss darauf nochmal in einen Fluß zu fallen oder mein Moped zu versenken wie so mach anderer Teilnehmer!
Die "half pipe" die für uns Fahrer die Brücker ersetzte erwies sich allerdings als einfach fahrbar und auch die Strecken am Fluß entlang waren eigentlich eher Konzentrationssache. Aber eben davon hatte ich nach soo vielen Kilometern und Stunden nicht mehr allzuviel übrig.
Auch meine Risikobereitschaft liess am letzten Tag zu wünschen übrig.
Die letzten Körner sparte ich mir für den Hillclimb auf!
Ein letzter kleiner Berg lag noch vor mir!
Ich habe es bis auf ein paar Meter geschafft und wurde dann ans Seil genommen - es ist wohl nur Jarvis ohne Hilfe oben angekommen.
Auch sonst haben es nur wenige bis nach oben geschafft.
Ich hab Tobis Tipp beherzigt der lautet: links anfahren, dann nach rechts rüber und definitiv Vollgas ohne Zucken!
Hat dann auch perfekt geklappt, ich bin bis zur letzen Kante gekommen ab der man Seilhilfe bekam.
Das war ein würdiger Abschluss für mich!
Eine Wasserüberfahrt, in diesem Jahr zum Glück mit einem schmalen Brettersteg!
Und dann das ZIEL!!!!
Stolz und Erleichterung auf meiner Seite!
Ohne Tobis und Katjas Hilfe wäre mein Ziel, die Romaniacs zu finishen undenkbar gewesen!
Sie haben mir beide immer zur Seite gestanden und enorm geholfen!
Ein Dreamteam!
Das erste echte Bier seit Wochen - sehr lecker.
Die beiden haben mich stets gut gelaunt begleitet!
Die Beta nach dem langen Rennen - das beste Moped was ich je hatte!
Unsere Abendrunde beim warten auf die Party und die Finisher-Medallien.
Katja war schon mit dem Flugzeug abgereist.
Romaniacs After Race Party
Letztes gutes Abendessen in guter Runde mit 11 Mann
Hier sind dann die finalen Ergebnisse der Red Bull Romaniacs
PLATZ 53
Und zurück in Dortmund hiess es dann Beta putzen und fertig machen für den Verkauf
Fazit zum Rennen:
- lohnt sich trotz all dem Wahnsinn was Organisation und Co. betrifft
- mach ich wieder
- geht nicht ohne Unterstützung
- ist hart, aber in Bronze für mich fahrbar
- Navigation ist kein großes Problem
- Sprit gibt es nach spätestens 45 Km
- ein guter Startplatz wäre besser - also im Prolog mehr riskieren
- kostet ca. 2300-2500€ bei Anreise mit dem Auto inkl. zwei Hinterreifen+ein extrem Mousse und ein Vorderreifen
- ein zuverlässiges Moped ist PFLICHT sonst wird man verloren sein!
- körperliche Vorbereitung ist essentiell für die Belastungen
Es war ein echtes Abenteuer und ich bin stolz das gemeistert zu haben.